Gitarren Pickups

Autor: Wikipedia

Single-Coil

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E-Gitarre mit einem Humbucker- (links) und zwei Singlecoil-Pickups (Mitte und rechts)

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Der Single-Coil-Pickup (englisch für Ein-Spulen-Tonabnehmer) einer elektrischen Gitarre (E-Gitarre) besteht aus einem Permanentmagneten und einer aus sehr dünnem Draht gewickelten Spule um den Magneten. Die Saitenschwingung wird durch Beeinflussung des Magnetfeldes in elektrische Spannung umgesetzt (Induktion). Diese geringen Spannungen können mittels eines Gitarrenverstärkers hörbar gemacht werden.

Die Klangcharakteristik des Single Coils kann als höhenreich und transparent beschrieben werden. Die Gitarrenmodelle Stratocaster und Telecaster der Firma Fender waren und sind bis auf Spezialmodelle alle mit zwei (Telecaster) beziehungsweise drei (Stratocaster) Single Coils ausgestattet, die mittels eines Pickup-Wahlschalters in verschiedenen Kombinationen aktiviert werden können.

Eine besondere Form von Single Coils sind P90-Modelle, die klanglich in etwa zwischen einem klassischen Single Coil und einem Humbucker liegen. P90 finden sich hauptsächlich auf bestimmten Gitarren der Firmen Gibson und Gretsch .

Der Nachteil des Single Coils ist die Einstreuempfindlichkeit. So werden störende Nebengeräusche, wie sie beispielsweise von Transformatoren, Monitoren oder Leuchtstoffröhren abgestrahlt werden, mitübertragen und mitverstärkt. Beim Humbucker ist dies nicht der Fall. In den letzten Jahren kamen allerdings zahlreiche Pickup-Modelle auf den Markt, die mit verschiedenen technischen Vorkehrungen Nebengeräusche unterdrücken, dabei aber trotzdem den typischen Single-Coil-Klang bieten.


Einige Gitarristen und Bands, die mit Single-Coil-Sounds assoziiert werden:

    * Steve Cropper (Telecaster)
    * Jimi Hendrix (Stratocaster)
    * Rick Parfitt und Francis Rossi von Status Quo (beide Telecaster)
    * Iron Maiden (Stratocaster), jedoch mit Humbuckern und nur einem Single Coil in der Mittelstellung)
    * Muddy Waters (Telecaster)
    * John Frusciante (Stratocaster und Telecaster)
    * Bruce Springsteen (Telecaster)

Humbucker

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Der Humbucker wird als Tonabnehmer auf elektrischen Gitarren (sog. E-Gitarren) eingesetzt. Er wurde von Mitarbeitern der Firma Gibson (Seth Lover und Walter Fuller) Mitte der 50er Jahre entwickelt und besteht aus zwei Einzelspulen- bzw. Singlecoil-Pickups. Diese Spulen sind gegenläufig gewickelt und in Reihe geschaltet. Nebengeräusche (z. B. aus dem Stromnetz eingestreute Brummtöne) werden dadurch stark vermindert. In guter Näherung wird nur das Nutzsignal, also die Saitenschwingung, an den Verstärker übertragen. Der Humbucker kann aber auch mittels elektrischer Schaltung parallel geschaltet werden, so dass sich eine weitere, weniger basslastige Klangvariante ergibt.

Das Prinzip des Humbuckers ist in der Elektroakustik als Brummkompensationsspule bekannt.


Die Klangcharakteristik des Humbuckers ist im Gegensatz zum Single Coil weniger höhenreich, dafür hat er mehr Frequenzanteile im Bassbereich. Dies resultiert daraus, dass bei höheren Tönen der Abstand der einzelnen Singlecoils im Bereich der Wellenlänge der schwingenden Saiten liegt, wodurch es zu Phasenauslöschungen kommt. Im Allgemeinen ist das Ausgangssignal des Humbuckers größer als das eines Singlecoils, was wegen der erhöhten Ansteuerung leichter zu einem Übersteuern des Verstärkers und damit zu Verzerrungen führt.

Ab 1957 löste der Humbucker den bis dahin verwendeten P-90-Tonabnehmer (Soapbar) auf den teureren Gibson-Instrumenten ab. Diese Humbucker werden auch heute noch wegen des damaligen Aufklebers bzgl. einer noch ausstehenden Patentanmeldung „Patent applied for“ (PAF) genannt.

Eine Sonderform des Humbuckers ist der sog. „P-Style“ an E-Bässen (benannt nach dem Fender Precision Bass, wo er erstmals zum Einsatz kam), oftmals fälschlicherweise split-coil genannt. Der P-Style (oder auch P-Pickup) besteht aus zwei kurzen Singlecoils, die versetzt angeordnet sind und jeweils nur 2 der 4 Saiten des E-Basses abnehmen. Dadurch werden zwar die Nebengeräusche aufgehoben, man erhält aber mehr Höhen als beim herkömmlichen Humbucker (jedoch nicht so viele wie beim Singlecoil). Der P-Style wird bei modernen Bässen gerne mit einem separaten Singlecoil kombiniert (sog. PJ-Konfiguration – J nach dem Jazz Bass, der zwei Singlecoil-Pickups hat).

Eine weitere Sonderform ist der so genannte stacked Humbucker, bei dem die zwei Spulen nicht neben-, sondern übereinander angeordnet sind. Die untere Spule überträgt dabei aufgrund von Abschirmmaßnahmen keine Saitenschwingungen, sondern dient als sog. „Dummy-Spule“ ausschließlich der Brummunterdrückung. Stacked Humbucker werden in verschiedenen Singlecoil-Baugrößen (z. B. Standard Fender Stratocaster, Fender Telecaster oder P 90) hergestellt und können wie Singlecoils klingen, ohne aber an Brummeinstreuungen zu leiden.

Es gibt mittlerweile auch Humbucker im Singlecoil-Format, welche einen Humbucker-Klang weitergeben, jedoch nur die Größe eines Single Coils haben.

Auch kann bei einem normalen Humbucker durch so genanntes coil splitting einer der Single Coils aus der Signalkette abgetrennt werden, wodurch dann der andere Single Coil allein als Tonabnehmer fungiert und auch das Klangbild eines Single Coil wiedergibt