Einführung in das Slide Spiel

Autor div.
Anmerkung: Die folgenden Texte und Infos stammen aus diversen amerikanischen Quellen und wurden von mir zusammengestellt, übersetzt und aufbereitet!

Image

Die Erwähnung eines Slidespielers ist einer der frühesten aufgezeichneten Hinweise auf Bluesmusik. Das Slide Gitarrenspiel entstand in der Mississippi Deltaregion in den Jahren nach 1900 und wurde populär durch Spieler wie Willy Brown, Son House, Johnny Shines und den legendären Robert Johnson. Sie spielten an Strassenecken und an Hauseingängen und entwickelten diese frühe Form des Slidespieles zu einer komplexen Kunstform des Gitarrenspiels mit vielen verschiedenen Stilen und Techniken.

In den späten vierziger Jahren wurde die elektrische Gitarre erfunden. Auch Bluesmusiker übernahmen dieses Instrument und Künstler wie Elmore James, Hound Dog Taylor, Robert Nighthawk, Muddy Waters und andere entwickelten vollständige neue Arten des Spielens der Slidegitarre, die über das Mississippi-Delta hinausgingen und die Wurzeln des Rock mit seinen fetten, verzerrten Tönen und seinen aggressiven rhythmischen Spielarten bildeten.

Die Musik, die während dieser Zeit entstand, wird auch heute noch von vielen Künstlern praktiziert. Heute wird die Slidegitarre von einer vollständigen neuen Generation begabter Spieler verwendet. Leute wie Ry Cooder, Bonnie Raitt, Roy Rogers, George Thorogood, Jeff Healey, Keb 'Mo und zu viele andere haben das traditionelle Slidespiel weiter lebendig gehalten.


Die richtige Gitarre


ImageIhr könnt Slide auf ungefähr jeder Gitarre spielen, aber einige Instrumente sind definitiv besser für diesen Zweck geeignet als andere.

Akustikgitarren:

für das akustische Slidespiel ist das Instrument der Wahl die Resonator Gitarre. Diese Instrumente, allgemein bekannt durch den Handelsnamen Dobro wurden ursprünglich während der zwanziger Jahre durch zwei Firmen, Dobro und National hergestellt. Sie sind bekannt für ihren metallischen und vollen Klang. Dobro und National Gitarren werden mit Holz- und Metallkörpern hergestellt. Die hölzernen Modelle haben im Allgemeinen einen wärmeren Ton.Diese Gitarren, sowohl alte als auch neue Modelle, sind meist recht kostspielig. Jedoch haben eine Anzahl von neuer Firmen z.B. in Asien erschwingliche Kopien von unterschiedlicher Qualität produziert.

Auch normale Akustik-Gitarren können ausgezeichnete Slideinstrumente sein. Allgemeine haben sie eher kleinere Körpern, im Vergleich mit zu den grossen Akustikgitarren der Folkmusik, die sich durch ihre Grösse etwas eher für Slidegitarre eignen. Man sollte sich aber dran erinnern, dass der Preis einer Gitarre nichts mit dem Können eines Slidespielers zu tun hat. Hound Dog Taylor spielte auf Gitarren, die weniger als zwanzig Dollar gekostet haben.

Ein anderer wichtiger Faktor für eine Gitarre, die hauptsächlich für das Spielen des Slides benutzt wird, ist der Abstand zwischen den Saiten und dem Griffbrett. Wenn dieser höher ist als normal, ermöglicht das ein besseres Slidespiel, eben weil man die Saiten ja nicht herunterdrückt wie beim Greifen von Akkorden und normalem Gitarrenspiel Akustikgitarren, die für das Slidespiel benutzt werden, können verstärkt werden indem man ein Mikrophon einsetzt oder indem man einen Verstärker in die Gitarre setzt. Beide Techniken können verwendet werden, um den natürlichen akustischen Ton der Gitarre zu verstärken.

Elektrische Gitarren:

Und obwohl sich die Grundtechnik auf beiden Gitarrentypen ähnelt, gibt es doch Unterschiede. Auch die verwendeten Pickups (Humbucker bei Gibson; Single-Coils bei Fender) haben einen starken Einfluss auf den Sound. Single-Coils werden häufig von Slidespielern bevorzugt. Die Stratocaster wird von Künstlern wie Buddy Guy, Ry Cooder, Bonnie Raitt und Dave Bohrung verwendet und kann einen erstaunlich nahen Klang ähnlich der einer Akustikgitarre und harmonischen Obertöne produzieren, die einen sehr natürlichen Sound haben, der ideal für das Slidespiel ist.

Die Fender Telecaster ist andererseits für ihren scharfen, bissigen Sound berühmt. Dieser ist verbunden mit der Einfachheit des Designs und ist das Lieblingsinstrument von Slidespielern wie Muddy Waters, J.B. Hutto und Roy Buchanon. (siehe -> Fender Gitarren)

Unter Gibsons elektrischen Gitarren werden Single-Coils in ihre halb-akustischen Gitarren ES-125 und die ES-330, sowie der "Firebird" eingebaut und sind beliebt bei Slidespielern wie George Thorogood und Johnny Winter. (siehe -> Gibson Gitarren)

Bei der Wahl der Gitarre zum Slide spielen sollte man sich fragen, "Wer ist mein Lieblings-Slidespieler, wessen Sound mag ich am liebsten und welches Tuning benutzen sie"?

Die Wahl des Slides

Die Meinungen welches die beste Art des Slides ist, gehen stark auseinander. Einige Spieler bevorzugen Glass und behaupten sie geben einen polierten, ausgereifteren Ton. Andere Spieler sagen, dass Messingslides einen volleren, metallischen Sound haben. Dies ist einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks. Slide kann mit einem Messer, einem zerbrochene Flaschenhals, eine Bierdose (die vollen haben einen volleren Klang!) oder einem Zigarettefeuerzeug gespielt werden. Tatsächlich kann fast jeder feste Gegenstand, der weniger als dein Auto wiegt,
als Slide benutzt werden.

Tuning Ihre Gitarre für das Slidespielen

Obgleich es möglich ist, Slidegitarre in Standarttuning (siehe Standarttuning) zu spielen (und dieses ist eine sehr nützliche Möglichkeit), wird Slidegitarre meist in sog. Open-Tunings gespielt (siehe -> Offene-Stimmungen).

Wenn du Open-Tunings verwendest ist es möglich, einen Akkord zu spielen, wenn sie einfach alle Saiten leer spielen (Beim Open-G ist das offene anspielen aller 6-Saiten (d.h. ohne sie zu greifen) ein G-Dur-Akkord; bei Open-D ein D-Dur-Akkord usw.). Die Open-D, Open-G und Open-E sind die am häufigsten verwendeten offenen Stimmungen im Blues. Diese Tunings haben vor allem zwei Vorteile: Wenn ein Capo verwendet wird kann einfach eine andere Stimmung erzeugt werden. In der Open-D Stimmung bewirkt ein Capo auf dem 2. Bund eine offene E-Stimmung. In der offenen G-Stimmung bewirkt das Capo auf dem 2. Bund eine offene A-Stimmung.

Zweitens sind bei den Open-D und Open-G Tunings die Saiten lockerer sind, als in der Standardabstimmung, weil die Saiten heruntergestimmt worden sind. So sind Akkorde und besonders Barreé-Griffe leichter zu greifen. Bei der Open-E Stimmung werden die Saiten heraufgestimmt, d.h. fester angezogen. Viele Spieler ziehen es vor auf akustischen Instrumenten Saiten nicht herauf zu stimmen, da durch die Extrembelastung sich der Hals verziehen kann. 

Viele Gitarristen mögen die Open-Tunings nicht, weil es schwierig ist die Gitarre ständig umzustimmen weil die Saiten sich verziehen oder reißen können und es schwerer ist, die Gitarrensaiten in Stimmung zu halten. Ideal dafür ist natürlich eine "Zweit-Gitarre" auf der ihr die Open-Tunings verwendet. Eine weitere Schwierigkeit ist, dass man sich neue Akkordgriffe merken muss. Aber darauf gehen wir in der übernächsten Lesson näher ein, damit ihr die richtigen Akkorde schnell findet!